Bericht der Tour Teil 2
Teil II
Mit den Alpen haben wir unsere Erfahrung gemacht, in vielen Jahren in denen wir die Alpen schon bereist haben ergaben sich immer Situationen die man lösen mußte, egal wie schwierig es war wir haben es immer geschafft.
Doch auch wenn man vieles bedenkt und in die Planung mit einfließen läßt, so läßt sich eben doch nicht alles vorhersehen, und dann ist es von Vorteil wenn man eben schon viele male in den Alpen gefahren ist, und flexibel auf manche Situation reagieren kann.
Zum einen kostet es sehr viel Zeit sich eine Unterkunft zu suchen, besonders dann wenn man von den ersten 3 Hotels absagen bekommt, und das obwohl wir nur zu 2 waren. Dieses kleine Problem haben wir dann an den folgenden Tagen mit booking.com gelöst. Sicher mußte man dann am Abend nochmal die Köpfe zusammenstecken und sich und ungefähres Ziel auf der Strecke zwischen 200 und 250 km raussuchen, aber man hat dann eine Unterkunft und weiß wo man hinfahren muß.
Es sind natürlich nicht immer 4 Sterne Hotels, aber das war uns ja auch eh nicht wichtig, und so konnte es passieren das wir in Jugendherbergen oder kleineren Motels ein Zimmer gefunden haben. Diese waren zwar nicht ganz so Komfortabel ,dafür waren die Betten gut und die Zimmer sauber, somit kein Problem.
Ein weiteres Problem welches Zeit kostete, sind Pässe die eigentlich kaum jemand kennt die wir aber mit in die Tour genommen haben, weil sie halt auf dem Weg lagen wo wir dachten, so lernt man auch mal unbekannte Pässe kennen. Da hatten wir die Rechnung aber ohne den „Wirt“ gemacht, denn Pässe wie z.B.der Forcella di Lius mit 1113m zwingen einen dazu verhalten zu fahren denn der Asphalt ist auf solchen Pässen extrem uneben oder weißt Risse im Teer auf das es einem schon mal das Vorderrad verreißen kann.
Auch der Passo del Cason di Lonzo 1552m und der Sella di Cereschiatis 1066m ,bei denen man sich vorkommt als wäre man bei Harry Potter in Zauberwald, oder bei Herr der Ringe, warten mit einem weniger guten Asphalt auf, und sind zudem so schmal das wir mit unseren Bikes anhalten mußten als uns ein Moped mit Koffern entgegen kam. Zudem sind solche Pässe dermaßen schlecht ausgebessert das es für Suppersportler und Tourensportler wahrlich kein vergnügen ist dort zu fahren. Hervorzuheben in dieser Kategorie der Pässe die NICHT in den Recall kommen ist sicher auch ein bekannter, das Pordoijoch 2244m der zwar mit 26 aufwärts und 33 abwärts Toranti (Kehren) ein Schwergewicht ist, aber der derart Risse und Bodenwellen hat das es einem aus dem Sattel hebt, wenn man die Strasse nicht genau beachtet.
Soviel zu dem Teil der Tour bei dem man sich sagen sollte ….Mund abwischen und weiter.
Die Highlights auf solch einer Tour genießt man dann um so mehr, und über die ist es dann auch viel leichter zu berichten, und noch einfacher diese zu bezwingen. An diesem Tag waren es u.a. folgende Pässe, Passo Rolle 1923m; San Pellegrino1918m; San Bernadino2065; und der Passo del Valles2033m, ein wahres Inferno an gut ausgebauten Kurven mit jeder Menge Grip an den Pneus das es nur so eine Freude ist mit den Fußrasten einen Strich auf den Asphalt zu ziehen. Ja so machen Pässe spaß ohne es dabei zu übertreiben.
Der höchste befahrbare Pass der Alpen der der Col d’Iseran 2762m (wenn man mal beim Cime de la Bonette die kleine Strasse nicht mit einbezieht) aber auch hier gilt das sich der Spaß mehr oder weniger in Grenzen hält, aufgrund des weniger guten Straßenbelag.
Dafür kommen aber die Pässe Col du Grand San Bernard 2473m; Col du Petit San Bernard 2188; der Coll de la Madelaine 1998m; Col du Glandon 1924m; sowie der Col du Galbier 2648m und der Col du Telegraph 1566m mit teilweisen Formel 1 tauglichem Asphalt daher und man sollte doch aufpassen das man dem Fahrspaß nicht erliegt und es zu schnell angehen läßt.
Und dann gibt es Dinge die kennt man nur aus Film und Fernsehen, in unserem Fall hatten wir das Erlebnis wie bei dem Film „In 80 Tagen um die Welt“, da wir keine Zeitung und kein Fernsehen hatten wußten wir auch nicht welchen Tag wir hatten, unser Zeitgefühl war uns einfach abhanden gekommen und als wir das feststellten waren wir schon 100 km vor unserer nächsten Unterkunft.
bei der Ankunft dort haben wir nachgefragt ob wir die Zimmer auch für 2 Übernachtungen haben könnten was sich als kein Problem herausstellte und so konnten wir uns für die folgenden Pässe ganze Zwei Tage Zeit nehmen. Doch bevor es dazu kam mußten wir auf der Anreise in die schöne Schweiz unseren ersten und einzigen Stau hinnehmen den wir auf der Gesamten Tour mit den Bikes hatten. Obwohl wir in der Planung alle großen Metropolen und Städte umgangen haben, ist es dann aber bei Brig in der CH doch dazu gekommen die einzige Strasse die uns zum Walieser Hof führte war gesperrt (weil 3 Autos ineinander gefahren sind o.Verletzte)und es gab kein durchkommen die Beamten zeigten sich Autos und Motorrädern gegenüber hart, also hieß es Karten raus und mit der Karte im Tankrucksack von einem zum nächsten Ort hangeln, was uns auch recht gut gelang (kennt man ja von Früher aus der Zeit ohne Navi)
Die letzten 2 Tage der Tour, und es waren wohl mit die schönsten, traumhafte Pässe sie sich vor uns auftürmten sind Grimselpass 2165m; Süstenpass 2224m; und der St. Gotthard 2109m und da zeigt sich das die Schweizer Strassenbauer ihr Handwerk verstehen, auf allen 3 Pässen war es möglich mit den Pneus ans Limit zu gehen (allerdings nicht immer ausgenutzt) sagenhafter Grip und tempo in den Kurven das man jede Menge Adrenalin im Blut hatte, also ein Tipp für jeden der mal ein Wochenende oder eine Woche in der Schweiz verbringen möchte…aber aufgepaßt die Schweizer Offiziellen mögen es gar nicht gerne wenn man das ,Tempolimit überschreitet.
Auf dem Weg zurück ins Allgäu hatten wir dann noch den berühmten Furkassattel 2436m zu bewältigen, leider hatte er was dagegen und die leicht unebene Strasse war nicht nur Nass sondern der ganze Pass hüllte sich in eine Nebelwand so das man den 30 m voraus fahrenden nicht mehr sehen konnte. Aber zu einer tollen Tour gehört eben auch ein guter Abschluß, diesen bescherte und der Oberalbpass 2044m er war wie geschaffen für das letzte Highlight , schöne breite Kurven glatter Asphalt und trockene Strassen… da konnten wir dann auf den letzten 130 km auch den Dauerregen verkraften, da wir unsere Motorrad Klamotten ab dem nächsten Tag nicht mehr benötigten.